Adipositas
Der Blinddarm ist – anatomisch gesehen – der Anteil des Dickdarmes, der direkt unterhalb des Übertritts des Dünndarmes in den Dickdarm liegt. An dem Blinddarm hängt der Wurmfortsatz (Appendix vermiformis), der im Volksmund "Blinddarm" genannt wird und der nicht selten der Grund für einen operativen Eingriff darstellt.
Der Blinddarm kann zur Ursache von Beschwerden und Symptomen im rechten Unterbauch werden.
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Übergewicht entsteht dann, wenn die Kalorienzufuhr und der Kalorienverbrauch in einem chronischen Missverhältnis stehen.

Das Übergewicht ist letztendlich nicht nur ein kosmetisches Problem der Betroffenen. Die Folge ist häufig eine psychosoziale Isolation, die wiederum zu einer vermehrten Kalorienzufuhr führt und somit einen schwer zu durchbrechenden Kreislauf unterhält („Frust-Esser“). Abgesehen von den psychosozialen Problemen kommt es häufig auch zu Folgeerkrankungen, die auf dem Boden des Übergewichtes entstehen:

Diabetes mellitus, Bluthochdruck, Gelenkverschleiß (Wirbelsäule, Hüfte, Knie), Schlafstörungen (Schlafapnoe) und ein erhöhtes Risiko für Krebserkrankungen.
Die diabetische Stoffwechsellage und ein Bluthochdruck erhöhen wiederum das Risiko, auch schon in jungen Jahren von einem Schlaganfall oder einem Herzinfarkt betroffen zu sein. Diese Folgeerkrankungen sind auch die Ursache für die teilweise erheblich geminderte Lebenserwartung des Betroffenen.
In  der Zusammenschau all dieser o.g. Dinge ist eine dauerhafte Gewichtsreduktion im ureigensten Interesse des Betroffenen. Die Frage ist nur: Wie bekomme ich mein Gewicht dauerhaft normalisiert?

Das Ziel der Adipositas-Behandlung besteht darin, dass Gewicht durch Minderung der Kalorienzufuhr und gesteigertem Energieverbrauch des Körpers zu reduzieren. Das klingt verblüffend einfach – die Statistik zeigt aber, dass alle bisherigen konservativ-diätetischen und medikamentösen Maßnahmen keinen dauerhaften Effekt zeigen. Dies gilt vor allem für Betroffene, deren BMI (BodyMassIndex) > 40 liegt. Die geschätzte Erfolgsquote liegt bei ca 10%, wobei der Erfolg nach WHO folgendermaßen definiert ist: Gewichtsreduktion von >5% im Zeitraum von 3 Jahren. In den meisten Fällen ist trotz größter Anstrengungen zwar eine deutliche Gewichtsreduktion möglich, aber nicht von Dauer („Jo-Jo-Effekt“).

Dies ist auch der Grund, warum überhaupt Operationsverfahren entwickelt wurden, um das Gewicht dauerhaft zu reduzieren.

Es gibt eine ganze Anzahl operativer Verfahren, die unterschiedliche therapeutische Ansätze verfolgen:

Man unterscheidet restriktive Verfahren, die darauf abzielen, die Menge der Nahrungsaufnahme zu reduzieren (typisches Beispiel: „Magenband“). Des weiteren wurden Verfahren entwickelt, die zu einer verminderten Resorption der Kalorien aus dem Darm in die Blutbahn führen (Bypass-Verfahren) und schlussendlich kombinierte Verfahren, die an beiden therapeutischen Ansätzen angreifen.

OP-Methoden

Restriktive Verfahren:

Die restriktiven Verfahren entfalten ihre Wirkung durch Einschränkung der Essmenge. Die Menge ist gering – teilweise reicht schon die Zufuhr eines Brötchens aus. Andererseits führt die frühzeitige Dehnung der Magenrezeptoren im Vormagen zu einem frühzeitigen Sättigungsgefühl.

Gastric Banding

Hierbei wird durch ein Band, das um den oberen Magenanteil gelegt wird, die Nahrungszufuhr beschränkt. Das Volumen des Vormagens liegt zwischen 15-25ml.
Die OP ist technisch relativ einfach durchzuführen, kann allerdings dauerhaft zu Problemen führen:

1) Nach anfänglich deutlichem Gewichtsverlust, kann das Gewicht im weiteren Verlauf wieder ansteigen.
2) kann es nach längerer Lage des Bandes zu lokalen Problemen führen: Geschwürsbildungen, Einengungen im Bandbereich und ein, „Durchscheuern“ der Magenwand durch das Band sind nicht selten.
3) kann die Wirkung des Bandes durch die Zufuhr hochkalorischer Nahrung umgangen werden.
Die voroperative Anatomie kann durch Entfernung des Bandes relativ einfach wieder hergestellt werden. Die Folge ist i.d.R. die erneute Gewichtszunahme bis auf den voroperativen BMI oder darüber hinaus. Diese Gewichtszunahme tritt  auch auf, wenn das Band erst nach vielen Jahren entfernt wird

Magenband

Vertical Banded Gastroplasty nach Mason

Ähnlich wie beim Band wird hier der Magen in zwei Kompartimente unterteilt. Hierbei wird der Magen durch Klammernahtgeräte definitiv geteilt und an der Durchtrittsstelle zwischen Vormagen und Hauptmagen mit einem Kunststoffband umwickelt. Dies soll einer Ausweitung des so genannten Stomas vorbeugen. Die lokalen Komplikationsmöglichkeiten sind seltener, als beim Magenband, der operative Aufwand allerdings größer. Ansonsten gelten die selben Einschränkungen, wie beim Band: Hochkalorische Ernährung kann die Wirkung des Bandes zunichte machen und auch hier kann es zu einer Gewichtszunahme nach anfänglichem Gewichtsverlust kommen.

Die voroperative Anatomie kann prinzipiell wieder hergestellt werden, ist allerdings technisch anspruchsvoll.

Abb.: Zwei Möglichkeiten der vertikal banded gastroplasty

Sleeve Resektion

Die Sleeve-Gastrektomie baut auf dem Phänomen auf, dass das Hormon „Ghrelin“, welches in der Magenwand gebildet wird und für das Hungergefühl verantwortlich ist, durch eine großzügige Entfernung von Magenanteilen reduziert wird.

Der Magen wird hierbei entlang der großen Magenkurve entfernt. Der verbleibende Magenanteil entspricht nach der OP einem Magenschlauch mit dem Durchmesser des Dünndarms, so dass hier auch die restriktive Komponente der Op zum Tragen kommt – das Magenreservoir ist einfach kleiner.

Die Sleeve-Gastrektomie ist ein definitives Verfahren, welches nicht mehr rückgängig gemacht werden kann. Es besticht allerdings durch seine technische Simplizität und damit die sehr kurze OP-Zeit. Tritt der gewünschte Gewichtsverlust nicht ein, kann das Verfahren in einem zweiten Schritt in einen Gastric Bypass oder einen Duodenal Switch umgewandelt werden.

Sleeve-Resektion

Nicht selten wird dieser Eingriff einem anderen Verfahren (Roux-Y-Baypass / Duodenal Switch) bei Patienten vorgeschaltet, die einen BMI > 50 haben. Durch den Gewichtsverlust im Rahmen der Sleeve Resection werden die Risiken für größere Eingriffe gesenkt.

Ghrelin-Ausschüttung vor und nach Sleeve-Resektion

Roux-Y-Gastric-Bypass

Bei dieser Form des Bypass werden zwei Wirkungs-Komponenten genutzt: Einerseits wird der Magen auf ein Restreservoir von 15-25ml reduziert (verminderte Menge der Aufnahmemöglichkeit), andererseits nutzt man durch Ausschaltung von Dünndarmschlingen die Reduzierungsmöglichkeiten des Darmes, die zugeführen Kalorien in den Blutkreislauf aufzunehmen. Die Länge der ausgeschalteten Schlinge liegt zwischen 70 und 150cm. Je größer die Neigung zur Übergewichtigkeit, desto Länger die ausgeschaltete Schlinge.

Diese Form der OP führt mit einer großen Wahrscheinlichkeit zu einer drastischen und dauerhaften Reduzierung des Gewichtes. Andererseits führt die erhebliche anatomische Umwandlung des Verdauungstraktes teilweise zu drastischen Verlust an Lebensqualität (Dumping-Syndrom). Des weiteren ist diese OP technisch aufwendig und führt zu längeren OP-Zeiten, was wiederum die Komplikationsmöglichkeiten im Vergleich zu den o.g. Verfahren steigert.
Roux-Y-Gastric-Bypass

Verschiedene OP-Verfahren im Vergleich mit Vor-/Nachteilen