Parastomale Hernien/Prolaps
(Anus praeter / Bauchwandbruch)
Künstliche Seitenausgänge (Anus praeter/Stoma) werden aus unterschiedlichen Gründen bei chirurgischen Eingriffen angelegt. Es handelt sich hier teilweise um künstliche Darmausgänge des Dünn- oder Dickdarms sowie eine Ausleitung der Harnleiter nach kompletter Harnblasenentferung

Künstliche Seitenausgänge (Anus praeter/Stoma) werden aus unterschiedlichen Gründen bei chirurgischen Eingriffen angelegt. Es handelt sich hier teilweise um künstliche Darmausgänge des Dünn- oder Dickdarms sowie eine Ausleitung der Harnleiter nach kompletter Harnblasenentferung
Veränderungen des Stomas, die teilweise operativ korrigiert werden müssen:
Parastomale Hernie
(Bauchdeckenbruch entlang des durch die Bauchdecke tretenden Darmes)
Prolaps
(Ausstülpung der Darmschleimhaut am Austrittspunkt des Darmendes)
Stenosen
(Einengung des austretenden Darmes)
Die oben aufgeführten Probleme treten in ca. 60% aller Betroffenen im Laufe des Lebens auf, insbesondere die parastomalen Hernien und der Prolaps entstehen häufig. Die bisherigen operativen Möglichkeiten zur Korrektur dieser Missstände waren eher unbefriedigend und mit einer hohen Wiederauftretensrate verbunden.

Die Einführung differenzierter Eingriffe per Bauchspiegelung eröffnet auch für die Stoma-Träger neue Möglichkeiten der dauerhaften Sanierung der stomabedingten Erkrankungen.

Zum einen können viele der primären Eingriffe, die zur Stomaanlage führen (zB Enddarmentfernung bei Enddarmkrebs) jetzt endoskopisch, ohne großen Bauchschnitt durchgeführt werden, zum anderen können die stomabedingten Folgen vielfach auch per Bauchspiegelung saniert werden.

Insbesondere die parastomalen Hernien , sowie der Prolaps des Stomas eignen sich in vielen Fällen für einen Eingriff per Bauchspiegelung. Voraussetzung hierfür sind zum einen die große Erfahrung des endoskopischen Operateurs und zum anderen der Einsatz moderner Kunststoffnetze, die vom Körper problemlos angenommen und platziert werden können. Diese Netze haben eine gut haftende Seite, die zur Bauchwand hin plaziert wird und eine glatte Seite, die verhindert, dass Darm am Netz festwächst.

Nicht selten ist der Operateur zunächst mit der endoskopischen Lösung der Verwachsungen beschäftigt, die nach großen Bauchschnittoperationen teilweise extrem ausgeprägt sind.

Hierbei kann die sog. Adhäsiolyse bis zu 2/3 der gesamten OP-Zeit dauern, da langsam und vorsichtig präpariert werden muss.

Darstellung der Bruchpforte in der Bindegewebsschicht , durch die der ausgeleitete Darm (rechter Bildrand) nach außen tritt.

Deutlich zu sehen ist das Mißverhältnis zwischen dem Durchmesser des Darmes und der Bruchpforte, der um ein vielfaches größer ist.

Nicht selten müssen aus der Bruchpforte zunächst andere Darmschlingen herauspräpariert werden, die sich neben die eigentliche, nach ausgeleiteten Schlinge unter die Haut vorschieben.

Die Bruchpforte wird durch das Netz abgedeckt , damit keine anderen Darmschlingen durch Pforte nach außen drücken.

Das Netz selbst wird mit kleinen Metallklammern (Titan) an der Bauchdecke befestigt.

Vorteile des IPOM-Verfahrens gegenüber der bisherigen OP-Verfahren:

Die Laparoskopie bietet den Vorteil, dass die OP in der Regel über 3-4 kleine 5-12mm große Schnitte bewerkstelligt werden kann. Diese geringe Gewebstraumatisierung (Gewebszerstörung) führt im Vergleich zu den offenen Verfahren zu einer geringeren Belastung des Patienten.

Die Schmerzen, das Verwachsungsrisiko und das Risiko des Wiederauftretens des Bruches sind geringer, als bei den bisherigen Verfahren.